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2.4. Identifikation von Daten: Die Bedeutung von Codes (z.B. [[EIC-Code]], [[GLN]])

Diese Unterrichtseinheit beleuchtet die zentrale Rolle eindeutiger Codes wie [[EIC-Code]], [[GLN]], [[BDEW-Codenummer]] und [[DVGW-Codenummer]] in der Marktkommunikation der Energiewirtschaft. Sie erklärt, warum diese Identifikatoren unverzichtbar für einen reibungslosen und fehlerfreien Datenaustausch sind und wie sie Marktteilnehmer, Anlagen und Geschäftsprozesse eindeutig kennzeichnen.

Motivation

Ein klares Verständnis von Codes ist im deutschen Energiemarkt unerlässlich. Fehler bei der Identifikation von Marktpartnern, Lokationen oder Prozessen führen zu aufwendigen Nachbearbeitungen, finanziellen Verlusten und können regulatorische Konsequenzen haben. Diese Einheit vermittelt Ihnen das Wissen, um Daten korrekt zu interpretieren und zu versenden, was die Effizienz steigert und Compliance sicherstellt. Sie lernen, wie Codes die Grundlage für einen reibungslosen Marktbetrieb bilden und wie Sie gängige Identifikatoren korrekt anwenden.

1. Warum Codes in der Marktkommunikation unverzichtbar sind

Im deutschen Energiemarkt ist ein reibungsloser und effizienter Datenaustausch zwischen einer Vielzahl von Akteuren – von Netzbetreibern über Lieferanten bis hin zu Messstellenbetreibern – von entscheidender Bedeutung. Diese Kommunikation basiert auf standardisierten Nachrichtenformaten, primär EDIFACT und EDI@Energy XML. Um sicherzustellen, dass die ausgetauschten Daten korrekt interpretiert und verarbeitet werden können, sind eindeutige Identifikationscodes unerlässlich.

Codes dienen dazu, Marktteilnehmer, Lokationen, Anlagen, Produkte oder sogar spezifische Geschäftsprozesse zweifelsfrei zu benennen. Sie sind vergleichbar mit Postleitzahlen für Adressen oder ISBNs für Bücher: Sie schaffen eine universelle, maschinenlesbare Eindeutigkeit, die manuelle Fehler minimiert und die Automatisierung von Prozessen ermöglicht.

Ein klares Verständnis der Datenentitäten und -segmente, die diese Codes enthalten, ist entscheidend für die korrekte Implementierung der Marktkommunikationsprozesse. Nur so kann sichergestellt werden, dass die ausgetauschten Daten korrekt interpretiert und verarbeitet werden können, was wiederum die Grundlage für einen reibungslosen und effizienten Betrieb des Energiemarktes darstellt (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

2. Marktpartneridentifikation (MP-ID): Wer kommuniziert mit wem?

Die eindeutige Identifikation von Kommunikationspartnern und deren Marktrollen ist ein fundamentaler Pfeiler der Marktkommunikation. In Deutschland werden hierfür sogenannte MP-IDs (Marktpartner-Identifikationen) verwendet. Diese Codes müssen pro Sparte (Strom- und Gasmarkt) eindeutig sein (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

Folgende Codes sind in Deutschland als MP-IDs zugelassen (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle):

Generell gilt für MP-IDs (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle):

Die MP-ID ist in den relevanten Datenfeldern genau so einzutragen, wie sie in den Codenummerndatenbanken veröffentlicht ist. Diese Vorgehensweise ist für alle EDI@Energy XML-Nachrichten einheitlich anzuwenden (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

  • BDEW-Codenummer: Primär für die Sparte Strom. Die Vergabe und Eintragung erfolgt durch den BDEW (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • DVGW-Codenummer: Primär für die Sparte Gas. Die Vergabe und Eintragung erfolgt durch den DVGW (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • GLN (Global Location Number): Kann sowohl für die Sparte Gas als auch für Strom genutzt werden. Marktteilnehmer können GLNs z.B. bei der GS1 Germany GmbH beantragen (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle, Webquelle GLN individuell für Ihr Unternehmen | GS1 Germany). Eine GLN identifiziert Unternehmen weltweit eindeutig und macht Unternehmensdaten schnell und einfach austauschbar (Webquelle GLN individuell für Ihr Unternehmen | GS1 Germany). Sie ist für die Identifizierung von kommerziellen und logistischen Transaktionen unerlässlich und ermöglicht die Identifizierung verschiedener Standorte oder Abteilungen innerhalb eines Unternehmens (Webquelle GLN-Code ist für ein EDI-System unerlässlich | EDICOM DE).
  • Marktteilnehmer benötigen für jede Marktrolle und Marktfunktion im Strom- bzw. Gasmarkt eine gesonderte Codenummer.
  • Einem Marktteilnehmer kann für jede Marktrolle nur genau eine MP-ID zugeordnet sein.

3. Spezifische Codes für Lokationen, Objekte und Prozesse

Neben der Identifikation von Marktpartnern gibt es eine Vielzahl weiterer Codes, die zur eindeutigen Kennzeichnung von Lokationen, technischen Objekten oder spezifischen Prozessen im Energiemarkt dienen:

Diese Codes werden im Kontext von Stammdaten für das Energienetz verwendet und sind relevant für die Veröffentlichung von Netzdaten sowie die korrekte Bilanzierung von Energiemengen und die Abwicklung von Prozessen wie der EEG-Vergütung (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle). Sie helfen, die Datenübertragung zu vereinfachen und zu automatisieren (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

  • EIC-Code (European Energy Identification Code): Dies ist ein internationaler Code, der zur eindeutigen Identifikation von Marktteilnehmern, Marktgebieten, Bilanzierungszonen, Kraftwerken, Umspannwerken und anderen Ressourcen im europäischen Energiemarkt verwendet wird. Er dient als Beispiel für einen 'Code nicht aus Codeliste' im Kontext der deutschen Marktkommunikation, da er nicht direkt von BDEW/DVGW vergeben wird, aber dennoch essenziell ist (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • OBIS-Kennzahl (Object Identification System): Diese Kennzahlen identifizieren Messwerte und Zählpunkte eindeutig, z.B. für Strom- oder Gasmengen, Tarife oder Zählerstände. Sie sind entscheidend für die korrekte Bilanzierung und Abrechnung. Es gibt regelmäßig aktualisierte Listen dieser Codes (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • Prüfidentifikator: Ein Code, der eine eindeutig durchgeführte Prüfung an einem Zähler oder einer Anlage identifiziert (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • Herstellernummer: Im EDIFACT GIN-Segment kann beispielsweise eine Herstellernummer übermittelt werden, um ein Produkt oder eine Komponente eindeutig zu kennzeichnen (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).
  • Artikelnummern / Artikel-IDs: Codelisten enthalten auch Artikelnummern, Gruppenartikel-IDs und Artikel-IDs, die für die Identifizierung von Komponenten oder Prozessen relevant sein können (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

4. Codelisten und Dokumentation als Referenzwerke

Um die Vielzahl der Codes und ihre korrekte Anwendung zu gewährleisten, existieren sogenannte Codelisten. Diese Listen definieren die gültigen Wertebereiche oder Identifier-Typen für bestimmte Datenelemente. Sie legen fest, welche Werte für ein Feld zulässig sind (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

Ein Abschnitt in der Dokumentation dient der Strukturierung und Organisation dieser Codelisten, indem er Definitionen von Datenstrukturen und logischen Entitäten zusammenfasst und einleitet (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle). Die Beispiele in diesen Dokumenten richten sich an Anwender, die Artikelnummern und Artikel-IDs gemäß den Standards verwenden müssen (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

Für die korrekte Interpretation und Implementierung von Marktkommunikationsprozessen ist es unerlässlich, Anwendungshandbuch und die offizielle Nachrichtenbeschreibung gemeinsam zu betrachten. Beide Dokumente bilden zusammen ein vollständiges Bild und müssen zur korrekten Umsetzung der Geschäftsregeln und zum Verständnis der EDIFACT-Nachricht im Kontext des gesamten Prozesses herangezogen werden (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

5. Codes in der Struktur von EDIFACT-Nachrichten

Codes sind nicht nur der Inhalt von Datenfeldern, sondern auch integraler Bestandteil der Struktur von EDIFACT-Nachrichten. Jedes Segment und jedes Datenelement hat eine definierte Rolle und kann Codes enthalten, die seine Bedeutung präzisieren.

Beispielsweise werden Sender und Empfänger einer Übertragungsdatei über einen eindeutigen Code identifiziert, der sogenannten MP-ID (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle). Ein Code wie 'NDE' könnte im Kontext von SenderIdentification und ReceiverIdentification eine spezifische Art der Identifikation oder eine Rolle repräsentieren, auch wenn seine genaue Bedeutung im bereitgestellten Kontext nicht explizit genannt wird (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

Das LIN-Segment in EDIFACT-Nachrichten dient beispielsweise zur Kennzeichnung von Objekten (z.B. Artikeln). Das Datenfeld LIN02 enthält die Objekt-Bezeichnung, und für die Codes in LIN02 sind ausschließlich Codes aus der zugehörigen Codeliste zu verwenden (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle). Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Codelisten als verbindliche Referenz zu nutzen.

Die korrekte Kodierung und Einhaltung der Kardinalitätsregeln sind bei der Integration von EDIFACT-Segmenten von größter Bedeutung. Ein Beispiel ist das GIN-Segment zur Übermittlung einer Herstellernummer, das optional ist und bestimmte Elemente enthalten muss (Qdrant Quelle Unbenannte Quelle).

Zusammenfassung

Codes sind das Rückgrat der Marktkommunikation in der Energiewirtschaft. Sie gewährleisten Eindeutigkeit, ermöglichen Automatisierung und sind entscheidend für die fehlerfreie Verarbeitung von Daten.

  • MP-IDs (BDEW-, DVGW-Codenummer, GLN) identifizieren Marktpartner und deren Rollen eindeutig.
  • GLN ist eine internationale Identifikationsnummer für Lokationen und Unternehmen, nutzbar in Strom und Gas.
  • EIC-Code dient der internationalen Identifikation von Marktteilnehmern und Ressourcen im Energiesektor.
  • Spezifische Codes wie OBIS-Kennzahlen und Prüfidentifikatoren kennzeichnen Messwerte, Zählpunkte und Prozesse.
  • Codelisten und Anwendungshandbücher sind die maßgeblichen Referenzdokumente für die korrekte Anwendung von Codes.
  • Codes sind integraler Bestandteil von EDIFACT-Nachrichten für Sender-/Empfängeridentifikation und Objektkennzeichnung.

Quellen & Referenzen

  1. Qdrant Quelle Unbenannte Quelle (diverse Zitate im Text)
  2. Webquelle GLN individuell für Ihr Unternehmen | GS1 Germany: https://www.gs1-germany.de/standards/identifikation/unternehmen-gln/
  3. Webquelle GLN und GTIN (früher EAN) - IHK Schwaben: https://www.ihk.de/schwaben/produktmarken/branchen-und-netzwerke/handel/einzelhandel/gln-und-gtin-551610
  4. Webquelle EDI@Energy Allgemeine Festlegungen: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK06/BK6_83_Zug_Mess/835_mitteilungen_datenformate/Mitteilung_04/Anlagen/Allgemeine_Festlegungen_4_6.pdf?__blob=publicationFile&v=2
  5. Webquelle GLN-Code ist für ein EDI-System unerlässlich | EDICOM DE: https://edicomgroup.de/blog/wofur-steht-der-gln-code-und-warum-ist-er-fur-ihr-unternehmen-relevant
  6. Webquelle Global Location Number – Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Location_Number